In jedem von uns lebt eine tiefe Sehnsucht nach Gemeinschaft. Es ist das Bedürfnis nicht alleine zu sein, nicht verlassen oder verraten zu werden. Kein Baby kommt mit dem Verlangen nach Geld, Ruhm oder Macht über andere auf die Welt. Es hat nur die Sehnsucht nach Verbindung zu seinen Mitmenschen. Wenn sich das Baby am Körper der Mutter geborgen fühlt, wird diese Sehnsucht gestillt und es entsteht Urvertrauen.
Wenn wir dann erwachsen werden und in die Welt gehen, stellt sich die Frage: Wem kann ich nun vertrauen? Zu welcher Gemeinschaft gehöre ich? Gibt es überhaupt jemanden, der aufrichtig und wahrhaftig ist, oder irgendetwas, was wirklich verlässlich ist? Im Laufe der Zeit wird das Leben immer zerbrechlicher und unwägbarer. Es gibt zwar eine Menge Gruppen und Organisationen, denen Deutsche sich anschließen können, aber welche davon ist in der Not wirklich zur Stelle? In unserer heutigen Welt wurde die Loyalität ausgehöhlt. Die Kernfamilie – das Einzige, wofür es sich wirklich zu kämpfen lohnt – steht unter schwerem Angriff und ist in Gefahr.
Woran sollen wir uns orientieren, wenn wir von der Familie einmal absehen? Was stärkt unseren Zusammenhalt und fördert unsere Bereitschaft für Werte einzustehen? Früher waren es Symbole, der Glaube, Ideen, Musik, Tracht und eine starke Führung, die von einem Traum oder einer Vision geleitet wurde. Wenn man es richtig anstellt, entwickeln Menschen in Krisenzeiten mehr Einfühlungsvermögen füreinander: Es entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl, eine Nähe, ein Gefühl innerer Verbundenheit.
Gegenwärtig ist es in Deutschland nicht möglich dieses Gemeinschaftsbewusstsein herzustellen. Die entscheidenden Elemente einschließlich des gemeinschaftlichen Handelns als Deutsche im Angesicht echter Gefahr sind einfach nicht umsetzbar. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ihr Deutschen liebt euer Deutsch-Sein nicht und ebensowenig das Deutsch-Sein eurer Landsleute.
Deshalb könnt ihr nicht vertrauen - weder euch selbst, noch euch gegenseitig. Das lässt Unterschiede zwischen Klassen, Religionen, Regionen oder in der Politik größer erscheinen, als sie wirklich sind. Ihr habt kaum Vertrauen, dass ihr eure Sache gut macht, aber dafür die große Befürchtung, dass andere euer Handeln als Deutsche einmal mehr für falsch halten könnten.
Deshalb bleibt das Bedürfnis nach Gemeinschaft ungestillt. Die Frage, wem ihr vertraut, bleibt unbeantwortet. Wer, der sich vor allem um eure Familien kümmern würde, soll die Führung übernehmen? Wem könnt ihr euch anvertrauen im Wissen nicht im Stich gelassen zu werden?
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